Alte Karten zur Konfirmation
Historische Konfirmationskarten
Die Konfirmation (lat. confirmatio „Befestigung“, „Bekräftigung“) ist eine feierliche Segenshandlung in den meisten evangelischen Kirchen und hatte vor über 110 Jahren aufgrund einer stärkeren Religiosität der Bevölkerung eine noch größere Bedeutung als heute.
Wie man auf den alten Karten zur Konfirmation deutlich erkennen kann, war die Konfirmanden damals eher junge Erwachsene als große Kinder. Das ist kein Zufall, denn die Segnung markiert auch den Übertritt ins kirchliche Erwachsenenalter. Und da früher die Schulzeit im Frühjahr endete und mit der Konfirmation zusammenfiel, war sie auch ein bürgerliches Initiationsritual.
Dabei hat die Konfirmation in ihrer geschichtlichen Entwicklung vier Bedeutungen bekommen. Sie ist eine Bestätigung der Taufe als persönliches Bekenntnis zum Christentum. Sie schließt den kirchlichen Unterricht ab. Mit ihr wird die Konfirmandin zum Abendmahl zugelassen und sie stellt den Eintritt ins (kirchliche) Erwachsenenleben dar.
In Deutschland feiert man die Konfirmation heute mit 14 Jahren, da ab diesem Alter die Religionsmündigkeit erreicht wird. Gefeiert wurde früher am Palmsonntag. Heute werden die Konfirmationsfeiern im Interesse der Familien und Gastwirte „entzerrt“ und finden zwischen Ostern und Pfingsten statt.
Bei Freidenkern, Freireligiösen und in der Arbeiterbewegung entstand im 19. Jahrhundert ein Bedürfnis einer nicht religiösen Initiationsfeier, das zur Begründung der Jugendweihe führte. Populär wurde die Jugendweihe in der Weimarer Republik und die DDR griff die alte Tradition gerne auf, um der Kirche eine Gegenveranstaltung bieten zu können.
Konfirmationsgeschenke
Der Bedeutung als Initiationsritus entsprechend erhielten die Konfirmanden/innen Geschenke, die sie im Leben als Erwachsene unterstützen sollten. Dazu gehörte für die Jungen vor allem der Anzug, meist die erste lange Hose, und die erste Uhr. Für die meisten der jungen Männer war der Konfirmationsanzug bis zur Hochzeit das beste Kleidungsstück und wurde sehr vorsichtig behandelt.
Die Mädchen erhielten Geschenke für die „Aussteuer„. Darunter versteht man eine Grundausstattung an Haushaltsgütern, z.B. hochwertige Heimtextilien, Essgeschirr und Töpfe und anderer Hausrat. Bei jeder weiteren Gelegenheit gab es dann etwas dazu. Wer wenig schenken konnte, wählte sogar nur eine einzelne (Silber-)Gabel oder einen Teller. So kam bis zur Hochzeit schon eine Menge an Hausrat zusammen. Das war auch wichtig, denn die Aussteuer sollte bis ins hohe Alter reichen.
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